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Ausgabe: Mo, 18.11.2024

Ein Tag im Leben von Thorsten Riess

Erza Mehmeti: Wie lange bist du bereits bei KYBURZ?

Thorsten Riess: Seit etwas mehr als 5 Jahren.

Erza: Wie bist du auf uns aufmerksam geworden?

Thorsten: Ein Headhunter hat mich gefragt, ob ich mich für eine Tätigkeit bei einem Elektrofahrzeughersteller interessieren würde. Ich habe selbstverständlich «ja» gesagt – in der Erwartung, dass es um Autos geht… Wie sich herausstellte, war meine Erwartung in der Hinsicht nicht ganz richtig.

Erza: Was hast du vor KYBURZ gemacht?

Thorsten: Nach dem Studium war ich einige Zeit wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Universitäten in England, den USA und zuletzt in Konstanz. Danach habe ich den Sprung in die Wirtschaft gewagt und habe bei einer kleinen Firma gearbeitet, welche Wetterdaten für ein grosses deutsches Wetterportal aufbereitet. Dabei hatte ich alle Freiheiten, meine Fähigkeiten in der Softwareentwicklung auszubauen und konnte auch meine mathematische Ausbildung zur Anwendung bringen. Rückblickend hat mir das nicht nur Spass gemacht, sondern mir in meiner persönlichen Entwicklung enorm weitergeholfen. Dennoch war es eines Tages Zeit für etwas Neues.

Erza: Was sind deine Tätigkeiten?

Thorsten: Ich kümmere mich um das Backend unseres Fleet-Management-Systems. Das ist sozusagen das Rückgrat, dass für die Nutzer zwar nicht direkt sichtbar ist, ohne dass aber nichts funktionieren würde. Sprich z.B. die Datenbank, in der alle Daten landen, und die Software, die die Telemetriedaten der Fahrzeuge verarbeitet und aufbereitet.

Erza: Wo liegen deine Stärken?

Thorsten: Wahrscheinlich, dass ich meine Neugier bewahrt habe, insbesondere auf neue Technologien und dass es mir Dank des Mathematikstudiums relativ gut gelingt, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und die Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren.

Erza: Was motiviert dich?

Thorsten: Unser Produkt immer ein Stückchen besser zu machen, und dabei noch interessante neue Technologien ausprobieren zu können.

Erza: Wie ist dein typischer Tagesablauf?

Thorsten: Normalerweise stehe ich sehr früh auf – diese Angewohnheit stammt noch aus der Zeit, als die Kinder jünger waren und zeitig von Schule/Kindergarten abgeholt werden mussten. Das hat aber auch heute noch einen entscheidenden Vorteil: morgens kann ich einige Stunden ungestört arbeiten. Meistens bedeutet das, einerseits am Fleet-Management-System zu programmieren und andererseits, mich um die Infrastruktur des Systems zu kümmern. Also, dass die Server und die Datenbank gut funktionieren. Häufig steht danach dann eine Spezialanfrage unseres Supportteams an, weil entweder irgendetwas nicht richtig funktioniert, oder weil eine spezielle Datenauswertung angefordert wurde. Wenn das erledigt ist, bearbeite ich weiter meine Tickets – wir arbeiten normalerweise nach dem Scrum-Prinzip in 2-wöchigen Sprints. Ausserdem organisiere ich in unregelmässigen Abständen eine kleine interne Veranstaltung, bei der wir uns gegenseitig etwas zeigen oder beibringen – meistens ein nützliches Software-Tool oder eines unserer Hobbys.

Erza: Was gefällt dir? Was eher weniger?

Thorsten: Mit gefällt es, mit motivierten, interessanten und interessierten Menschen zusammenzuarbeiten, neue Dinge auszuprobieren und zu lernen. Weniger gefällt mir, wenn ich unvermittelt aus meiner Konzentration gerissen werde. Dann werde ich gelegentlich zum «grumpy old man».

Erza: Was machst du gerne in deiner Freizeit?

Thorsten: Ich sammle und restauriere alte Home-Computer aus meiner Jugend, insbesondere Geräte der Firma Atari. Leider habe ich neben der Familie und den anderen Hobbys aber gar nicht genug Zeit, mich richtig um deren Restauration zu kümmern, das ist etwas, was ich mir für die Rente aufhebe. Ausserdem spiele ich Eishockey bei den Eis-Füchsen Kreuzlingen – einer gemischten Hobby-Mannschaft. Weiter verbringe ich viel Zeit im Konstanzer Hackerspace hacKNology. Dort bastle ich mit meinen Freunden zum Beispiel auch an unseren Projekten, für die CE-Challenge. Unser letztes Projekt war ein Hydroponik-System auf einem PAH-Anhänger. Davor hatten wir einen DXP zu einem fahrenden Boot umgebaut. Im Dezember richten wir, gemeinsam mit der Stadt Konstanz, einen Hackathon zum Thema «Open Data» aus. Nebenbei helfe ich noch einem Freund bei seinem Startup-Projekt, bei dem es um die Auswertung von Geodaten für die Lärmanalyse geht.

Erza: Wie sehen deine Zukunftspläne aus?

Thorsten: Im kommenden Sommersemester werde ich als Lehrbeauftragter aushilfsweise, eine Datenbank-Vorlesung an der Fachhochschule Konstanz übernehmen. Darauf freue ich mich schon sehr. Längerfristig mache ich eigentlich keine festen Pläne, sondern lasse alles auf mich zukommen.

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