Ausgabe: Mo, 18.11.2024
Ein Tag im Leben von Frieder Herb
Erza Mehmeti: Wie lange bist du schon bei KYBURZ?
Frieder Herb: Seit April 2022.
Erza: Wie bist du auf uns aufmerksam geworden?
Frieder: Ich habe Marin Kyburz bei der Tour de Sol 1992 mit Start in Pforzheim, wo ich geboren bin, kennen gelernt. Damals habe ich als Schüler ein Solarmobil mit zwei Rädern (LUNA1) gebaut. Wir haben uns von Zeit zu Zeit ausgetauscht, so auch als ich den Workshop zum Thema Gesamtkosten bei Leichtbaufahrzeugen (TCO) beim CE-Symposium hielt.
Erza: Was hast du vor KYBURZ gemacht?
Frieder: In der Schule habe ich Solarmobile gebaut und wollte dadurch die Mobilität verändern und gründete mit Hannes Neupert, meiner Frau Kerstin Bünte und vielen anderen den Verein ExtraEnergy e.V. Nach dem Physik-Studium habe ich bei einer Tochterfirma der Daimler AG angefangen die Brennstoffzelle in die Daimler Fahrzeuge zubringen. Ein Höhepunkt war nicht nur die Fahrt zu unserer Eheschliessung im brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeug, sondern das Forschungsfahrzeug F015, von welchem ich für das Jahr 2030, Leistungsdaten und Reichweite simulierte. Gleichzeitig schrieb ich eine Doktorarbeit zum Thema Alterung von Batterien und Brennstoffzellen an der Universität Ulm. Dieses Wissen konnte ich zuletzt in die Batterie-Forschung im Bereich Laden von Elektrofahrzeugen bei Daimler AG einbringen. Eins meiner letzten Projekte war die Abschätzung der Machbarkeit von Solarzellen im Fahrzeugbereich.
Erza: Was sind deine Tätigkeiten?
Frieder: Ich bin Projektleiter in der Forschung und beschäftige mich mit vielfältigen Themen. Mein derzeit wichtigstes Projekt ist das Solarfahrzeugprojekt. Es erstreckt sich über Planung, Beschaffung, Umsetzung und gerade den Test bei der POST in Embrach mit der Auswertung der Messdaten. Weitere Themen sind Gesamtkosten-Berechnungen der Fahrzeuge und Fehleranalyse mit den Fleet-Daten. Auch unterstütze ich das autonome Fahrzeugprojekt mit induktivem Laden und Simulationen.
Erza: Wo liegen deine Stärken?
Frieder: Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und entwickle während dessen Ideen. In komplexe Problemstellungen denke ich mich schnell ein und finde es grossartig Projekte zu Ende zu bringen, um dann den nächsten Schritt zu gestalten.
Erza: Was motiviert dich?
Frieder: Mich motiviert an nachhaltigen und ökologischen Lösungen mit anderen zusammen zu erarbeiten, wie z.B. der Test bei der Post in Embrach, wo Mitarbeiter begeistert sind die Solarfahrzeuge einzusetzen und auszuprobieren. Es ist nicht immer leicht Ideen für die Zukunft in die Gegenwart zu tragen, aber es lohnt sich. Am Beispiel von Pedelecs habe ich es über die vergangenen 30 Jahre hautnah erlebt.
Erza: Wie ist dein typischer Tagesablauf?
Frieder: Zuerst schaue ich auf meine Aufgabenliste, ins Postfach und dann in meinen Kalender. Meistens notiere ich kurz die Aufgaben auf einem Zettel und freue mich, wenn ich sie am Ende des Tages durchstreichen kann und die grossen Aufgaben im Computer-System abgehakt sind. Natürlich gibt es Tage, an denen ich an einem Problem knoble, so ist auch Forschung.
Erza: Was gefällt dir? Was eher weniger?
Frieder: Mir gefällt die Ausrichtung von KYBURZ in Richtung Nachhaltigkeit und Ökologie. Dass schon ganz viele Kilometer mit den Fahrzeugen von KYBURZ elektrisch gefahren wurden. Top ist auch, in welcher Geschwindigkeit neue Ideen ausprobiert und umgesetzt werden. Ausserdem finde ich es gut, dass Verbesserungen in dem Unternehmen aktiv angegangen werden. Da hätte ich auch gleich eine Idee: KYBURZ Probefahrten von allen Fahrzeugen für neue Mitarbeitende einzuplanen.
Erza: Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Frieder: Natürlich tanzen mit Puppen, wie bei der letzten KYBURZ Weihnachtsfeier oder tanzen mit meiner Frau beim Tango. Für meine Beweglichkeit im Körper mache ich Ballett und für meine Flexibilität im Kopf mache ich morgens täglich eine Meditation. Überhaupt finde ich Bewusstsein spannend, so dass meine Frau und ich regelmässig nach Indien fahren. Aber leider habe ich noch nicht den Ausschalter für die unnützen Gedanken gefunden, deswegen möchte ich auch wieder mal dort hinreisen. Ausserdem darf das Wandern in der Natur für die Seele nicht fehlen. Und zu guter Letzt betreue ich noch meine 93-jährige Mutter in meiner Freizeit.
Erza: Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Frieder: Die Zukunft ist nicht ungewiss, wenn wir gemeinsam mit unseren Verschiedenheiten starten sie zu gestalten. Deswegen möchte ich gerne mit den Ideen von mir KYBURZ bereichern. Z.B. mein Batterie-Wissen von den Vorlesungen, die ich an der Hochschule in Stuttgart halte, einbringen und erweitern. Die Sonne auf die Strasse bringen und damit ein Traum von mir, damals bei der Tour de Sol, alles fährt mit Sonnenlicht, wahr werden lassen. Ich glaube fest daran, dass Batterien und Solarzellen die Zukunft sind.
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